Über Terrorismus, Sicherheit und Wohnungssuche
Seit September 2016 suche ich
eine Wohnung in Rüdesheim, weil meine Wohnung von einer ausländischen Familie
gekauft wurde, und diese nun selbst einziehen möchte. Obwohl ich nun schon seit
17 Jahren in Rüdesheim lebe und immer ehrenamtlich für die Stadt engagiert war,
scheint es für mich keine Wohnung zu geben.
Die neuen Vermieter gaben mir
daher bis zum 31. Januar Zeit, eine neue Wohnung zu finden, jedoch blieben
meine Versuche bis Anfang letzter Woche ohne Erfolg. Seit dem 1. Februar hatte
ich sowieso nur noch geduldet in der Wohnung gelebt und am 24. April war es
denn soweit: Ich erhielt die Zwangsräumungsklage in einem Streitwert von
6.180,-- Euro.
Jetzt weiß ich ja nicht, was
in den Köpfen von unseren hoch bezahlten Politikern vorgeht, jedoch muss ich
sagen, dass ich mein Leben lang ehrlich gearbeitet hatte, als Frau selten so
einen hohen Stundenlohn bekommen hatte, wie die Herren und Damen Politiker für
eine Stunde Anwesenheit bei einer Parlamentssitzung, und es trotzdem immer
geschafft hatte, solvent zu bleiben. Bisher war ich in den über 40 Jahren
meiner Bankgeschäfte nur einmal aus gesundheitlichen Problemen mit 200 DM ins
Minus geraten.
Daher war es für mich ein
Schock, auf einmal mit einer eventuellen Schuld von über 6.000,-- Euro
konfrontiert zu werden, da ich an so einer Summe wohl über 3 – 4 Jahre
abbezahlen werde, und den Versuch, mit meiner Kunstecke selbständig zu werden,
wohl streichen kann, denn, herzaubern kann ich das Geld nicht – dazu haben wohl
gewisse Politiker ein größeres Wissen – und wenn es mit Bezahlung für
Drangsalierung noch ehrlicher Bürger sein könnte.
Da ich für diesen Fall
Beratung beantragt hatte, auch als Psychologin sollte man sich in gewissen
Situationen Hilfe suchen, da heißt das dann Supervision, ging ich mit meiner
Beraterin zum Amtsgericht, um Prozesskostenhilfe zu beantragen.
Früh am nächsten Morgen
setzte ich mich ans Ausfüllen des Formulars, und stellte fest, dass da mal
wieder eine Änderung stattgefunden hatte – diesmal sollte ich nicht nur meine
Einkünfte angeben, sondern auch sämtliche Versicherungsverträge beifügen.
Dies hatte ich denn noch nicht erlebt, also packte mich ein Wutanfall und ich
stürmte ins Amtsgericht, um nachzufragen, ob dies denn stimmen würde.
Es war noch früh am Morgen,
und der Beamte, der gewöhnlich alle hineinkommenden Menschen abscannte, was
auch eine Neuerung der letzten Zeit war, hatte seinen Dienst noch nicht
angetreten. Daher ging ich an dem Durchgang mit dem Metallscanner vorbei und
fragte gleich, wo ich mich denn beraten lassen könne. Man schickte mich in das
letzte Zimmer und ich schimpfte erstmal wie ein Rohspatz. Schließlich hatte ich
gerade ein neues T-Shirt kreiert und wollte dieses nun in meinem Online-Shop
anbieten, und fand es eine Unverschämtheit, nun eine halbe Stunde lang meine
ganzen Versicherungspolicen hervorzusuchen und kopieren zu müssen. Der Herr,
den ich daher anschimpfte, erklärte mir, er sei nicht zuständig und schickte
mich auf Zimmer 2. Dort fragte ich dann etwas ruhiger nach, und erhielt die
Antwort, ja, ich müsse alle Unterlagen beifügen.
Also kehrte ich in meine
Wohnung zurück, fügte nur die Unterlagen bezüglich meiner Einkünfte hinzu,
brachte sie in den Raum, wo ich sie abgeben sollte, und erklärte, sie mögen den
Autoren dieses Formulars doch bitte mal die Datenschutzgesetze vorlegen,
nachdem sie diese geprüft hätten und dann die Formulare immer noch verlangen
dürften, wäre ich bereit, auch den Rest dazu zu legen. Mit diesen Worten
verließ ich den Raum und ging wieder auf den Gang zum Ausgang.
Dort war gerade der
Sicherheitsbeamte angekommen, und zog seinen Mantel aus. Wütend, wie ich noch
war, meinte ich: „Sie sind etwas spät heute, ich habe meinen Wutanfall schon
hinter mir!“
Im Vorbeigehen warf ich ihm noch
hin: „Seien Sie froh, dass ich kein Blut sehen kann!“
Am Abend, als ich die
Geschichte am Weinstand erzählte, tat mir der Sicherheitsbeamte dann doch ein
wenig leid. Ich nehme an, er hat dann seinen Mantel anbehalten, um sofort
nachzusehen, ob seine Schutzbefohlenen noch leben würden.
Daher dachte ich, es wäre
doch mal gut, die wahren Schuldigen ein wenig zu schelten. Da in Rüdesheim ein
Bürgermeister von der CDU an der Macht ist, suchte ich ein Lied von Stefan Sulke: „Alter“ auf Youtube heraus, das er zu einem Video singt, in dem er auf
einer Decke am Straßenrand für sich und seinen Hund bettelt, postete es
auf facebook und schrieb darunter: „So endet man,
wenn man sich auf Herrn Mosler oder die CDU
verlässt.“